Weg der Schweiz
Lange hat’s gedauert, aber wir haben es nun doch noch geschafft - und erst noch zum 35. Hochzeitstag meiner Eltern: einmal gemeinsam Wandern. Der Tag schien perfekt; nicht zu heiss, dennoch schönes Wetter und den Wunsch, ein Stück des Wegs der Schweiz unter die Füsse zu nehmen, war auch kein Problem. Der Weg ist so gut erschlossen, dass man jederzeit abkürzen oder einkehren kann.
(Ãœbrigens Fotos gibts hier)
So trafen wir uns am Sonntag morgen um 11 auf dem Parkplatz, wo Martina und ich unsere neuen Bergschuhe montierten. Ok, war etwas übertrieben. Jedenfalls beeindruckte unsere Ausrüstung sehr, v.a. da meine Eltern sich auf einen leichten Spaziergang eingestellt hatten. Sicher angepasster für die Strecke, aber wir wollten doch noch unsere Schuhe einlaufen, bevor es dann in ein paar Wochen auf den Aletschgletscher geht.
Wir hatten sogar Glück. Der alte, aber neu renovierte, Raddampfer kam pünktlich wie die SBB. Wir stürzten aufs Oberdeck, um die Sonne und die mitgebrachten Sandwiches zu geniessen. Nur die Billettkontrolle störte unser Glück, weil das Oberdeck als erste Klasse gilt (komisch…).
In Bauen angekommen namen wir nach einem Glas Weisswein den Aufstieg in Angriff. Es waren doch immerhin gut 300 Höhenmeter, die wir zu erklimmen hatten. Wilde Erdbeeren am Wegrand gaben uns Kraft durchzuhalten.
Langsam zogen Wolken von Süden her über die Berge. Eigentlich kam uns dies sehr entgegen. So drückte die Sonne nicht so stark. Als wir dann aber in Seelisberg kurz einkehrten, tropfte es plötzlich schwer vom Himmel. Nur kurz, aber nicht das letzte Mal. Kaum wollten wir den Abstieg zur Rütliwiese unter die Füsse nehmen (fast alle hätten sie das erste Mal gesehen), zogen sich die Wolken dicht zusammen. Kurz entschlossen entschieden wir mit der Standseilbahn hinunter zum Schiffsanlegestelle Treib zu fahren.
Tia, dank der Fahrt mit dem Bähnchen waren wir dann doch etwas zu früh zurück in Brunnen. Drum wollten wir noch schnell einen Besuch bei Dettling machen. Der hatte aber geschlossen. So pilgerten wir halt früher als geplant ins Restaurant Schilf und genehmigten uns dort einen Apéro mit Tapas und anschliessend ein sehr feines Abendessen.