Marokko 2004

Sonne über Marokko

23. November 2004: (Karte)

Fes - Meknès - Azrou - Midelt

Am Morgen ging es von Fes nach Meknès. Die Medina oder Altstadt dieser Königsstadt ist von imposanten Stadtmauern umgeben. Das Bab el Mansour gilt als eines der schönsten Stadttore Marokkos. Beeindruckend ist der Besuch des Grabmales von Moulay lsmail sowie der ehemaligen Stallungen und Speicher Dar El Ma und Heri aus dem 17. Jahrhundert. Die sehr durchdachte Architektur, die diesen Gebäude zugrunde liegt, war getragen von der Angst, man könne belagert werden. Sie waren ausgestaltet, um Lebensmittel, Wasser und Tiere zu beherbergen und einer jahrelangen Belagerung Stand zu halten. Besonders beeindruckend fand ich die Lagerhäuser. Meterdicke Mauern aus gestampftem Lehm und bepflanzte Dächer sicherten im Innern ein sehr ausgeglichenes Klima. Selbst im Sommer, wenn es draussen um die 40 Grad heiss war, sollte im Innern nie mehr als 18 Grad geherrscht haben.

In Meknès hatte ich auch Gelegenheit, eine Moschee von innen zu besichtigen. Ansonsten ist das ja für Ungläubige nicht möglich. Die Gebete, welcher ein gläubiger Muslim zu verrichten hat, richten sich nach einer klar vorgegebenen Struktur. Die erste Suhre ist immer die gleiche. Die darauf folgende(n) können persönlich gewählt werden. Je nach Tageszeit werden die Gebete auch unterschiedlich wiederholt. Und auch ob laut oder leise gebetet wird, hängt von der Tageszeit ab.

Danach beginnt die Fahrt durch reizvolle Landschaft und schöne Zedernwälder in Richtung Süden. Langsam stiegen wir über den nördlichen Atlas. Das Klima wurde immer frischer. In Azrou machten wir Mittagsrast. Es ist eine kleine Marktstadt inmitten einer gebirgigen und nicht wirklich wohnlichen Gegend. Dass es in dieser Gegend viel Schnee gibt zeigt sich daran, dass die Häuser hier Giebeldächer haben. Klima und Baustil erinnern stark an europäische Gegenden.

Nach dem Mittagessen kauften wir noch ein paar Vorräte, hauptsächlich Gemüse, für den Treck. Danach ging es durch Zedernwälder weiter über den Atlas. Leider hatten wir kein Glück, denn hier könne man Berber-Affen sehen, meinte Hassan. Die Strasse schlängelte sich über eine Hochebene und dann weiter hinauf auf den Col du Zad und über den Mittleren Atlas nach Midelt.

Nach einer langen Fahrt durch die Hochebene zwischen Mittlerem und Hohen Atlas sind wir in Midelt angekommen. Unser Hotel liegt etwas ausserhalb von Midelt, romantisch gelegen in der Ebene und wunderschön ausgestattetem Essaal mit Innenhof. Ich musste etwas üben, bis die Klimaanlage endlich zu heizen begann, weil das Klima hier doch sehr frisch und auch etwas feucht war.