30. November 2004
Djebel Beya - Erg Znaguï
Am Morgen stiegen Hassan und ich über Sand und Steine auf den Djebel Beya. In den Felsen finden sich unzählige Versteinerungen und Fossilien. Von oben hat man einen schönen Blick über die Wüstenlandschaft und in das Ziz-Tal. Dieser Berg, so erklärte mir Hassan, sei ein heiliger und mystischer Ort. Hierher kommen die Bewohner aus den umliegenden Dörfern mindestens einmal im Jahr, wenn sie ihr „Erntedankfest“ feiern. Aber auch sonst sei dieser Ort ein Platz, um zu meditieren oder um Heilung zu suchen. Wie viele ähnliche Orte sei auch hier irgendwo eine Persönlichkeit aus der Gegend begraben. Leider ist aber vergessen gegangen, wo genau sich das Grab befände. Nichts desto trotz strahlt der Ort seine Bedeutung aus.
Wir wendeten uns heute ab von der grundsätzlich südlich gerichteten Route, nach Westen. Insgesamt würden wir eine U-förmige Route verfolgen. Wir liessen das Dorf Beya links liegen und zogen weiter in Richtung unseres Abendcamps. Auf dem Weg dorthin kreuzten wir eine Vielzahl von Wegmarken oder Grenzsteinen. Hier wurden also, zum ersten Mal sichtbar für mich, auch Gebiete gegeneinander abgegrenzt.
Nach dem Mittagessen wurde das Wetter immer schlechter. Ein Wind kam auf. Trotzdem, und weil es mein letzter Ausflug in den Sand sein sollte, entschieden wir uns durch die Dünen zum Camp zu wandern. Es war kein wirklicher Sandsturm, dennoch musste man sich ziemlich gegen die herumfliegenden Sandkörner schützen. Man konnte kaum die Augen öffnen. Umso schöner war die Atmosphäre, wenn der herumfliegende Sand sich mit der untergehenden Sonne vermischte.