Marokko 2004

Sonne über Marokko

3. Dezember 2004

Marrakesch

Am Vormittag steht eine geführte Stadtbesichtigung auf dem Programm. Wir besichtigen die Menara-Gärten, die Sadier-Gräber und den Bahia-Palast und die Medersa Ben Youssef. Danach geht’s zum Bummel durch die Souks, das alte Handarbeits- und Marktzentrum. Man erhält einen guten Eindruck vom lebhaften Markttreiben und Handeln. Eigentlich erscheint es mir fast schon aggressiv. Zumindest intensiver als in den Souks, die ich in Rabat, Fes und Meknes besichtigt habe. Marrakesch ist auch berühmt für seinen Tourismus. Die meisten Touristen, welche nach Marokko kommen, wählen Marrakesch als die Stadt, die es zu besichtigen gilt. Und schliesslich wollen alle von den Touristen hier profitieren.

Ich lasse mich von einem Schreiner einwickeln. Wir haben ein spannendes Gespräch. Die Verhandlungen sind hart, aber zum Schluss hat er mir dann doch ein Dominospiel angedreht. Zumindest habe ich kein schlechtes Gewissen bzw. nicht das Gefühl, zuviel bezahlt zu haben, wie es sonst eigentlich die Regel ist.

Spannend war auch der Besuch in einem Gewürzladen auf einem kleinen Platz inmitten des Souks. In einem Raum von vielleicht acht Quadratmeter sind an den Wänden vom Boden bis unter die Decke mit Flaschen und Gläsern gefüllt. Darin befinden sich die unglaublichsten Pulver, Flüssigkeiten, Gewürze, Farben, getrocknetes Getier und was sonst noch denkbar wäre. Ich lasse mir alle Einzelheiten erklären und muss dann natürlich auch etwas kaufen. Es bleibt bei etwas Seife und einem marokkanischen Gewürz, das hervorragend zu Fleisch passt. Im Notfall, so versichert mir mein Gegenüber, könne man damit auch überdecken, wenn die Frau keine so gute Köchin sei.

Den Nachmittag habe ich zur freien Verfügung. Endlich kann ich mir noch die Postkarten besorgen, die ich ja noch schreiben sollte. In einem Restauran, etwas am Rande der grossen Tourizone, geniesse ich bei einem Kaffee, das Pulsieren der Leute in den Strassen und führe die Postkarten ihrer Bestimmung zu.